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Schiffsfonds sind geschlossene Fonds, deren Anlageobjekte Schiffe sind.

An welchen Schiffen können Anleger sich beteiligen?
Grundsätzlich können Beteiligungsfonds für jede Art von Schiffen aufgelegt werden. Sehr weit verbreitet sind entsprechende Fonds für Containerschiffe sowie für Ölschiffe. Aber auch der Bau von Kreuzfahrtschiffen kann durch einen entsprechenden Fonds finanziert werden. Neben neu zu erbauenden Schiffen sammeln einige Fonds auch Gelder für den Erwerb gebrauchter Schiffe ein. Der Anleger kann in jedem Fall dem Verkaufsprospekt entnehmen, welche konkreten Schiffe mit dem von ihm angelegten Geld beschafft werden sollen. Bei der Auswahl einer Schiffsbeteiligung ist darauf zu achten, ob das ausgewählte Schiff einen nachvollziehbaren und marktgerechten Verkaufspreis aufweist. Weitere Positivmerkmale für einen guten Fonds sind gewinnbringende Charterverträge mit möglichst langer Laufzeit sowie bereits bestehende Anschlusscharterverträge oder zumindest eine realistische Chance, dass solche nach dem Ablauf des Erstchartervertrages abgeschlossen werden können. Wertvolle Hinweise hinsichtlich der künftigen Auslastung des Schiffes lassen sich auch der Leistungsbilanz der Volkswirtschaft entnehme, für welche das Wasserfahrzeug Güter transportieren soll. Wenn ein Schiff über moderne Technologie wie Skysails verfügt, sinkt sein Treibstoffverbrauch je nach Windverhältnissen um fünf bis zwanzig Prozent, entsprechend nehmen die Kosten des Schiffsbetriebes ab. Skysails nutzt als modernes Segelsystem bei Fracht- und Passagierschiffen den Wind ergänzend zum Motor.

Gewinne und steuerliche Bewertung
Bei Schiffsbeteiligungen sind die Anleger rechtlich Kommanditisten des Fonds, wobei ihre Haftung üblicherweise auf die Höhe ihrer Einlage beschränkt ist. Es ist jedoch möglich, eine abweichende Haftung im Handelsregister auszuweisen. Zudem kann die eigene Eintragung in das Handelsregister umgangen werden, indem ein Treuhänder diese auf seinen Namen vornimmt. Einige steuerliche Vergünstigungen einer Schiffsbeteiligung wie Vergünstigungen im Erbfall oder bei Schenkungen sind jedoch nur erlaubt, wenn der Halter der Fondsanteile selbst in das Handelsregister eingetragen wurde. Für die regelmäßige Besteuerung wählen Schiffsfondsgesellschaften üblicherweise die günstige Tonnagesteuer. Bei dieser Form einer pauschalen Steuer erfolgt statt der steuerlichen Berücksichtigung des tatsächlichen Gewinns eine geringfügige Versteuerung anhand der Tonnage des Schiffes. Diese Form der Besteuerung ist meistens günstiger als die Versteuerung des tatsächlichen Betriebsergebnisses eines Schiffes; die Fondsgesellschaft ist jedoch zehn Jahre an die Vereinbarung gebunden, so dass auch bei Verlusten Steuern anfallen. Die Höhe des auf jeden Fondsanteil anfallenden zu versteuernden Einkommens teilt die Fondsgesellschaft den Anlegern mit. Maßgeblich für die Höhe der zu zahlenden Steuern ist der persönliche Steuersatz, Schiffsfonds unterliegen nicht der Abgeltungssteuer. Der zu versteuernde Betrag ist bei dieser Art von Fonds nicht identisch mit der tatsächlichen Auszahlung. Die Laufzeit einer Anlage in Schiffsbeteiligungsfonds beträgt zehn bis fünfundzwanzig Jahre; ein Verkauf der Anteile ist theoretisch möglich, praktisch existiert jedoch kein Zweitmarkt. Ein guter Schiffsbeteiligungsfonds ist dank seiner hohen Auszahlungen und der günstigen steuerlichen Bedingungen ein echter Renditefonds.

Welche Risiken bestehen?
Wer Kommanditist eines Schiffes oder einer Gruppe von Schiffen wird, trägt mit seiner Entscheidung ein wirtschaftliches Risiko. Weder die Höhe der Auszahlungen noch der Rückkaufwert am Ende der Laufzeit des entsprechenden Fonds steht bei Vertragsbeginn fest. Es besteht das wirtschaftliche Risiko eines Totalverlustes. Damit ist nicht der sehr seltene Fall gemeint, dass ein Schiff sinkt und nicht mehr geborgen werden kann, zumal dann die durch den Schiffseigner abgeschlossene Versicherung des Schiffes greift. Verluste bei Schiffsbeteiligungen entstehen vielmehr dadurch, dass die mittels des Fonds finanzierten Schiffe nicht ausreichend ausgelastet sind und übermäßig viele Leerlaufzeiten aufweisen. Dieses Risiko besteht besonders bei Frachtschiffen, da seit einigen Jahren mehr Schiffe als benötigt gebaut werden. Statistiken zeigen, dass durchschnittlich die Hälfte aller Schiffsbeteiligungsfonds weniger Auszahlungen als prognostiziert leisten, während fünfundzwanzig Prozent der Gesellschaften höhere Beträge als versprochen ausgeschüttet hatten. Das letzte Viertel der untersuchten Fonds befand sich mit den gezahlten Ausschüttungen im Plan. Ein gut geführter Verkaufsprospekt sowie bisherige gute Ergebnisse der Fondsgesellschaft sind ein Indiz für eine gute Entwicklung des angebotenen Fonds, eine
Garantie für einen Renditefonds stellen sie jedoch nicht dar.

 

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